Der Himmel geht über allen auf

Im Dialog: Künstler-Duo Udalrike Hamelmann und Gregor Sasse

Zwei unterschiedliche Künstler, ein Werk: Gregor malt einen Vogel – Udalrike verleiht ihm Flügel. In drei konzentrierten Stunden entstand ihr gemeinsames Bild. Sie haben sich füreinander Zeit genommen. Haben diskutiert, überlegt und abgewogen. Pinselstrich für Pinselstrich. Am Ende der Schöpfung „geht der Himmel über allen auf“, so der Bildtitel.

Udalrike Hamelmann ist 61 Jahre alt und Kunstlehrerin. Sie lebt in Neuenheerse. Gregor Sasse ist 39 Jahre alt und mag Bäume. Er lebt im Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum St. Laurentius (HPZ) in Warburg. An sich haben diese beiden Menschen nichts miteinander zu tun – bis auf die Liebe zu Farben und dem freien Lauf ihrer Phantasie. Und das ist nicht wenig.

In der Karwoche haben sich Udalrike Hamelmann und Gregor im Atelier der Neuenheerser Künstlerin getroffen, um die Bildidee zum neuen Jahresmotto des HPZ – „Der Himmel geht über allen auf“ – auf die Leinwand zu bringen. Ein intensiver Schöpfungsakt und für beide eine Bereicherung. „Es geht um den Dialog und um das Sich-einlassen-Können auf die Welt des Anderen“, erklärt Ute Dohmann-Bannenberg, HPZ Kulturbeauftragte. Hinschauen, zuhören, austauschen – den Menschen gegenüber wirklich wahrnehmen und annehmen. Das ist anstrengend und wird im Alltag oft vergessen. Aber genau das haben Gregor und Udalrike getan.

Auf dem blauen Bild mit dem kreisrunden Erdball kommunizieren Gregors ruhige mit Udalrikes unruhigen Strichen. „Trau dich“, ermutigt Udalrike. Gregor zögert. Überlegt. Setzt den Pinsel an: In Zeitlupe berührt sein roter Stern ihre Erde. Jetzt strahlen beide Künstler. Reden geht auch ohne Laute – nur mit Pinsel und Farbe. Rot auf blauem Grund: Damit signieren sie ihr gemeinsames Werk.

Fotos und Artikel: Sandra Warmers, NW Warburg

Der Himmel geht über allen auf

Jahresthema im Heilpädagogischen Therapie- und Förderzentrum St. Laurentius - Warburg


Künstlerische Gestaltung 2008: Udalrike Hamelmann und Gregor Sasse